Die treibenden Kräfte
hinter dem Aufstand

Der Einfluss der Reformation

Pure Empörung: Maßnahmen gegen die neue Lehre

HR 9, pag. 890-891, 04.03.1519

Dr. Jakob Peilschmied, der Kanzler des Hochstifts, verfasst am 7. Dezember 1523 ein Schreiben an die Tiroler Regierung, in dem er den zunehmenden Handlungsbedarf aufgrund der durch die Reformation ausgelösten „empörerischen Zeiten“ betont. Gezielte Maßnahmen sollen den Einfluss der Reformation bekämpfen, etwa die Abhaltung von Prozessionen und Gottesdiensten. Darüber hinaus wird gefordert, die Umsetzung dieser Maßnahmen außerhalb des Hochstifts zu überprüfen.
Dieses Dokument verdeutlicht die Bestrebungen der katholischen Kirche und der weltlichen Autoritäten, durch religiöse Rituale und strikte Kontrolle den Glauben zu überwachen und entschieden gegen die sich ausbreitende Reformationsbewegung vorzugehen.

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Der Skandal von Villgraten

HR 10, pag. 1139-1140, 10.02.1525

Am 10. Februar 1525 ereignete sich ein besorgniserregender Vorfall in Villgraten. Ein glaubwürdiger Bericht informiert Kaspar von Thun, den Pfleger zu Heinfels, darüber, dass der Mesner der Gemeinde den Vikar attackiert hat, der aktiv gegen die lutherische Lehre kämpft. Diese Auseinandersetzung hat bereits Empörung in der Gemeinde ausgelöst, was dem Fürstbischof missfällt. Von Thun wird aufgefordert, sich umgehend nach Villgraten zu begeben und mit den Untertanen, insbesondere mit dem Mesner, ernsthaft zu sprechen. Dadurch soll sichergestellt werden, dass sich die Gemeinde korrekt und respektvoll gegenüber ihrem Seelsorger verhält.
Dies verdeutlicht die wachsenden Spannungen zwischen den katholischen Autoritäten und den Anhänger:innen der Reformation sowie die Bemühungen des Fürstbischofs, die Ordnung und Loyalität innerhalb der Gemeinden aufrechtzuerhalten.

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